Zirkuläre Wertschöpfung

Ein Paradigmenwechsel in der Kunststoffverarbeitung steht bevor
27. Januar 2023 durch
Zirkuläre Wertschöpfung
tetys Plus GmbH, Axel Reßmann


Die Vision 💡

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftssystem, in dem Ressourcen in einem geschlossenen Kreislauf verwendet, wiederverwendet und recycelt werden, wodurch Abfall und Umweltverschmutzung minimiert werden. Dahinter steht die Idee, ein nachhaltiges System zu schaffen, in dem Ressourcen auf effiziente und effektive Weise genutzt werden, so dass weniger neue Ressourcen gewonnen werden müssen und die Umweltauswirkungen von Produktion und Verbrauch verringert werden.

In einer Kreislaufwirtschaft benötigen wir nur noch wenige Rohstoffe und nutzen vor allem bereits schon mal verarbeitete Rohstoffe. Die Anstrengungen der Branche und der europäischen Kommission gehen aber weit darüber hinaus. Globale Umweltprobleme, wie Mikroplastik in den Weltmeeren oder CO2-Emmisionen durch den Einsatz fossiler Rohstoffe und thermischer Verwertung verdeutlichen eine weit aus größere Herausforderung als "nur" den Kreis zu schließen. Es bedarf also ein Paradigmenwechsel und ganzheitliche Ansätze um sich diesen Herausforderungen zu stellen.

Vordenker 🤓

Aus diesen Ansprüchen leitet der VDI in seinem Papier folgende Handlungsfelder ab. Für die Details verlinke ich Dir die Quellen.   

  • Die Kunststoffwirtschaft für den Kreislauf (re-)organisieren

  • Kreislaufschließung zur Aufgabe aller Beteiligten machen

  • Regulatorische Anreize für eine zirkuläre Kunststoffwirtschaft schaffen

  • Produkte für den Kreislauf konzipieren

    Es gilt, in Materialströmen zu denken, statt in einzelnen Lösungen.

    VDI-Green Paper

Link zum VDI green-Paper.

Mehrwert 👊

Eines der Schlüsselkonzepte der Kreislaufwirtschaft ist die Idee des Mehrwerts. In einer traditionellen linearen Wirtschaft werden Ressourcen abgebaut, zur Herstellung von Produkten verwendet und dann als Abfall entsorgt. In einer Kreislaufwirtschaft werden die Ressourcen in einem geschlossenen Kreislauf verwendet, d. h. sie werden ständig wiederverwendet und recycelt, wodurch ein Mehrwert geschaffen wird.

Ein Beispiel dafür, wie dieser Mehrwert geschaffen werden kann, ist das Produktdesign. In einer traditionellen linearen Wirtschaft werden Produkte so entworfen, dass sie einmal benutzt und dann weggeworfen werden. In einer Kreislaufwirtschaft werden Produkte so konzipiert, dass sie leicht zerlegt und recycelt werden können, wodurch ein Mehrwert geschaffen wird, indem der Bedarf an neuen Ressourcen verringert und der Abfall minimiert wird.

Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz von Kreislaufgeschäftsmodellen, wie Product-as-a-Service oder Kreislaufleasing. Diese Modelle ermöglichen es Unternehmen, das Eigentum an einem Produkt zu behalten und es an Kunden zu vermieten, anstatt es direkt zu verkaufen. Dies schafft einen Mehrwert, da das Unternehmen das Produkt kontinuierlich recyceln und aufwerten kann, wodurch ein geschlossener Kreislauf der Ressourcennutzung entsteht.

Die Umsetzung 💪

Die Schaffung eines Mehrwerts in einer Kreislaufwirtschaft ist nicht nur für die Umwelt von Vorteil, sondern kann sich für Unternehmen auch finanziell lohnen. Unternehmen, die zirkuläre Geschäftsmodelle einführen und ihre Produkte so gestalten, dass sie zirkulär genutzt werden können, haben das Potenzial, ihre Rentabilität zu steigern und die Kosten zu senken, indem sie den Bedarf an neuen Ressourcen verringern und die Abfallmenge minimieren.

Kunststoffverpackungen 🙈

Ein wichtiges Element der Kreislaufwirtschaft bilden die Kunststoffverpackungen. 

85% der Konsumenten ist die Nachhaltigkeit der Verpackung wichtig.

 pwc Studie

 

90% der deutschen Verbraucher würden nachhaltige Verpackungen nutzen - vor allem dann, wenn sie nicht mehr kosten. Dabei sehen Verbraucher vor allem die Hersteller in der Pflicht. Gleichzeitig sind die Hersteller in einer Sandwich-Position und haben alleine nur einen begrenzten Einfluss.

Link zur pwc Studie

Digitaler Produkt Pass 💻

Die europäische Kommission fördert den digitalen Produktpass (DPP). Hierüber sollen Datensätze auf den Ebenen B2B, B2C und B2G (Business-to-Business, Business-to-Customer und Business-to-Government) bereit gestellt werden. Dieser Datenaustausch soll auch die Kreislaufwirtschaft fördern.

So sorgt der digitale Produktpass für Transparenz vom Rohstoff bis zum Recycling und umfasst daher den gesamten Lebenszyklus. Auf dieser Basis können sich etwa Konsumentinnen und Konsumenten bewusst für ein nachhaltiges Produkt entscheiden. Aber das ist nicht alles. Verwertungsfirmen können ausrangierte Geräte besser recyceln. So der Plan. 

Und auch im Bereich Verpackungen und Kunststoff ist der Bedarf an transparenten Informationen hoch: Mithilfe von digitalen Informationen sollen in Zukunft einzelne Kunststoffe in der Sortieranlage besser unterschieden werden können, statt – wie bisher – auf Basis von Gewicht zu beurteilen, ob etwas verbrannt oder recycelt wird.

 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz


Der digitale Produktpass

Zusammenfassend

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kreislaufwirtschaft ein nachhaltiges System ist, in dem Ressourcen in einem geschlossenen Kreislauf genutzt, wiederverwendet und recycelt werden, wodurch Abfall und Umweltverschmutzung minimiert werden. Eines der Schlüsselkonzepte der Kreislaufwirtschaft ist die Idee des Mehrwerts, der durch Produktdesign und zirkuläre Geschäftsmodelle geschaffen werden kann. Die Umsetzung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern kann sich auch für die Unternehmen finanziell lohnen.

Wir gestalten mit unserem Handeln die Zukunft. Kunststoffe werden auch in der Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten, stellen uns aber gleichzeitig vor großen Herausforderungen. Die zirkulare Wertschöpfung oder circular Economy ist je nach Branche eine große Herausforderung für diese Zukunft. Alle Umsetzungsvorschläge sind sehr ambitioniert, aber haben bei der jetzigen Betrachtung typischer Unternehmensprozesse mit viel manuellen Aufwand zu kämpfen. Abhilfe schafft da nur die Digitalisierung der Unternehmen und vor allem der Fertigungsunternehmen. Wie sieht sie also aus unsere neue zirkulare Welt? Was müssen wir machen? Welche Grundlagen sind einfach notwendig um nicht abgehangen zu werden?


Natürlich helfen wir gerne weiter

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