Windows-App vs. Web-App

Vor und Nachteile der Web-Applikationen
29. November 2022 durch
Windows-App vs. Web-App
tetys Plus GmbH, Axel Reßmann

Heutzutage entscheiden sich im Grunde alle Unternehmen für Softwarelösungen, um ihre Geschäftsstrategien zu modernisieren und die Gesamtproduktivität zu steigern. Bei der Auswahl geraten Sie aufgrund der Vielzahl der Optionen oft durcheinander und sind im Moment verwirrt.

In diesem Artikel werden Web- und Desktop-Apps untersucht und ein detaillierter analytischer Vergleich mit einer Auflistung ihrer Vor- und Nachteile erstellt.


Was ist eine Web-App?

Eine Webanwendung oder eine Web-App ist ein Programm, das auf einem entfernten Server konfiguriert und installiert ist und dessen Dienste über einen Browser und einen Netzwerkzugang in Anspruch genommen werden können. Diese Anwendungen werden für die Ausführung in Browsern entwickelt und erfordern keine Installation auf dem physischen Rechner.

So können Endbenutzer beispielsweise über den Browser auf alle Informationen von unterschiedlichen Geräten wie Tablet, Handy oder auch Desktop-PC zugreifen.

Was ist eine Desktop-Anwendung?

Ein Softwareprogramm, das für die Ausführung auf einem Desktop-PC mit oder ohne Internetzugang und Browser entwickelt wurde, ist eine Desktop-Anwendung. Um diese Lösungen auszuführen, müssen die Benutzer die entsprechenden Programme herunterladen und auf dem Computer installieren.

Zum Beispiel Microsoft Word, Excel, Spiele, Windows Media Player und so weiter. Alle diese Anwendungen benötigen einen Teil des Speicherplatzes, um ausgeführt werden zu können.

Lassen sie uns die Vor- und Nachteile von Webanwendungen verstehen

Web-App Vorteile

Kein Herunterladen und keine Installation

Heutzutage werden mehrere Anwendungen von Menschen genutzt, und es wird viel Platz auf den Geräten benötigt, um Pakete zu installieren und die zugehörigen Dateien auf der Festplatte zu speichern. Mit Webanwendungen ist es jedoch nicht mehr nötig, das Installationspaket herunterzuladen und dann auf dem System auszuführen.

Um eine Webanwendung auszuführen, ist nur ein Browser erforderlich, und der Benutzer kann einfach die URL zum Starten der Software suchen. Auch Cloud-Dienste sind in solche Lösungen integriert, was dem Kunden Speicherplatz spart und hilft, Daten in einer sicheren Umgebung zu speichern. Außerdem werden weniger Ressourcen verbraucht, was Web-Apps zu einer bevorzugten Wahl sowohl für Endbenutzer als auch für Unternehmen macht.

Plattformübergreifende Kompatibilität

Jede Webanwendung benötigt in erster Linie einen aktuellen Browser und einen Internetzugang zum Rechner, so dass sie Benutzeranfragen auf jedem Gerät ausführen kann, unabhängig von den Systemspezifikationen. Auf diese Weise können die Benutzer mühelos das System wechseln, ohne dass der aktuelle Fortschritt verloren geht.

Wenn eine Person zum Beispiel ein Bild in einer Webanwendung von einem Computersystem aus bearbeitet, speichert sie es auf dem Laufwerk und schließt das Programm. Dann kann er das Programm einfach auf seinem Handy öffnen und die Bearbeitung dort fortsetzen, wo er sie auf dem Computer beendet hat. 

Selbstaktualisierende Lösungen

Es ist immer zeitaufwändig, Aktualisierungen herunterzuladen und dann zu installieren, um weiterarbeiten zu können. Bei Webanwendungen entfällt dieser Aufwand, da die Lösung automatisch aktualisiert wird und Sie die Webseite neu laden müssen, um auf aktuelle Versionen zuzugreifen.

So haben Sie die Gewissheit, dass Sie immer die neueste, stabile und sichere Version verwenden. Außerdem werden alle Lücken gepatcht, die Vertraulichkeit der Daten wird gewahrt und die notwendige Konfiguration ist erforderlich, um potenzielle Cyberangriffe zu verhindern.

Geringere Belastung des Systems

Webbasierte Dienste sind nicht direkt mit dem Gerät verbunden und werden im Browser ausgeführt, so dass der Nutzer auch auf einem System mit geringem Arbeitsspeicher und geringer Rechenleistung auf sie zugreifen kann. Infolgedessen muss sich der Benutzer nur auf die Anzahl der Registerkarten konzentrieren, da mehr geöffnete Registerkarten mehr Ressourcen verbrauchen.

Darüber hinaus muss ein Benutzer die notwendigen Registerkarten öffnen und die übrigen schließen, um Geschäftsvorgänge zuverlässig und nahtlos ausführen zu können.

Nachteile von Web-Apps

Erfordernis des Netzwerks oder Internet

Ein Netzwerkzugang ist die Grundvoraussetzung für den Zugriff auf die Dienste einer Web-App und deren Nutzung. Ohne eine stabile Verbindung kann der Benutzer  Schwierigkeiten bei der Ausführung der Kernaufgaben haben. Außerdem kann ein instabiler Zugang dazu führen, dass die Seite ständig neu geladen wird, was die Konzentration und den Arbeitsablauf unterbricht.

Mit der Modernisierung der Technologie wird dieses Problem jedoch gelöst, und viele Software bietet nun auch Offline-Unterstützung. So werden beispielsweise die Daten auf dem Client-Rechner gespeichert, wenn die Verbindung unterbrochen wird. Darüber hinaus wird die Datenbank des Servers automatisch aktualisiert, sobald dieser wieder mit dem Internet verbunden ist.

Langsame Leistung

Wenn man die Geschwindigkeit von Webanwendungen mit der von Desktop-Anwendungen vergleicht, kann man davon ausgehen, dass sie vor allem bei großen Datenmengen langsamer sind, da Störungen im Netzwerk ihre Funktionsweise leicht beeinträchtigen können. Wenn die Rechenleistung des Rechners gering ist, wird auch nur ein Teil davon dem Browser zugewiesen. Dies hat zur Folge, dass die webbasierte Lösung Befehle nur langsam und schleppend verarbeitet.

Große Datenmengen treten zum Beispiel bei Planungsaufgaben auf. Verwaltet man tausende von Aufträgen innerhalb einer Applikation stoßen Web-Apps schnell an Ihre Grenzen. Dies kann den konzentrierten Arbeitsfluss unterbrechen.

Es ist an der Zeit, die Vor- und Nachteile von Desktop-Anwendungen zu analysieren.

Vorteile der Desktop-Apps

Offline-Zugang

Bei der Arbeit mit einer Desktop-Anwendung werden oft Datenabgleiche mit der Hauptanwendung durchgeführt. Dies kann das Benutzererlebnis bei schlechter Netzwerkverbindung trüben. Wenn die Desktop-App für diesen Spezialfall Sicherheitskonzepte implementiert hat, kann ein Offline-Zugriff auf Daten ermöglicht werden. Vielleicht kennen sie diesen Effekt bei Ihrem E-Mail Postfach auf dem Handy. Wenn sie allerdings kein Netz haben, können sie auch keine E-Mails empfangen. 

Optimierte Leistung

Vergleicht man Web- und Desktop-Anwendungen anhand der Geschwindigkeit, so können Desktop-Anwendungen auf Beschleunigungsmechanismen wie Hardwarebeschleunigungen zurückgreifen. 

Nachteile der Desktop-Apps

Installation ist notwendig

Um eine Desktop-Anwendung zu nutzen, muss sie auf dem Gerät installiert werden. Und für eine erfolgreiche Installation werden Aspekte wie Betriebssystem, RAM, Prozessor, GUI, ROM und vieles mehr analysiert. Das macht die Desktop-App vor allem in der Betreuung kostspielig. Außerdem ist es schwierig, zwischen den Systemen wie Tables, Desktop-PC oder Handy zu wechseln, da sie nur für ein einziges Betriebssystem geeignet ist und auf keinem anderen System genutzt werden kann.

Manuelles Updaten

Das Herunterladen einer neuen Version, sobald ein Update verfügbar ist, ist manchmal eine hektische Angelegenheit, da man auf die Kompatibilitätsprüfung, die Installation und eventuell den Neustart des Systems für eine erfolgreiche Konfiguration warten muss. Bei vielen großen Betrieben führt auch dieser Aufwand zu erheblichen Kosten in der IT-Abteilung.

  

Fazit

Sowohl Web-Apps als auch Desktop-Apps werden nach Anwendungsfall ausgewählt. Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. Bei großen Anwendungen wie ERP und MES gibt es viele unterschiedliche Anforderungen des Benutzers. Eine generelle Entscheidung für eines der Technologien ist immer mit Nachteilen in anderen Bereichen behaltet. Daher wäre eine hybride Strategie für solche Anwendungen sicherlich ideal. Arbeitsplätze und Funktionen bei denen die Windows-App noch Vorteile hat, sollten diese auch nutzen können. Allerdings wird Desktop-basierte Software für den Gebrauch in Unternehmen immer weniger in Betracht gezogen, während webbasierte Anwendungen zunehmend Funktionen der Desktop-Apps übernehmen.